|
MACHIAVELLI „IL PRINCIPE“
DER FÜRST
"Denn so, wie die Landschaftsmaler sich in die Ebene stellen, um die Gestalt der Berge und Höhen zu erfassen und auf die Berge steigen, um die Ebene zu betrachten, so muss man zwar Fürst sein, um die Natur des Volkes zu erkennen, aber aus dem Volke, um die Art der Fürsten zu erfassen...
Unter dem Vorwand, die Könige zu unterweisen, hat er die Völker gründlich belehrt."
DEUTSCHE ERSTAUFFÜHRUNG MIT WALTER SACHERS ALS NOCCOLÓ MACHIAVELLI
Die Inszenierung von Machiavellis „Der Fürst“ orientiert sich daher nicht darauf, den reißerischen, bösen Machiavelli aufzuzeigen, sondern bedient die Sachzwänge, in die ein Mensch kommt, der in leitender Position steht.
Sie ist für die „oben“, wie für die „unten“ gleichermaßen interessant, da sie klar definiert, dass der Mensch gar nicht anders handeln kann - keine Machenschaften werden aufgedeckt und auch keine Taschenspielertricks zur Erhaltung der Macht verraten.
Keine Firma der Welt wird heutzutage völlig unabhängig sein – sie sind alle vernetzt, von anderen Firmen abhängig, werden aufgekauft, oder übernommen. Neue Strukturen, neue Richtlinien (lt. Machiavelli „Umwälzungen“) werden eingebracht, angeordnet oder eingesetzt – der Mensch, sei er ein kleiner Angestellter oder in leitender Position, hat sich diesen Änderungen zu unterwerfen oder geht zugrunde.
Machiavelli und die Inszenierung zeigen auf, wie man sich verhalten kann, soll, oder vielleicht muss, um zu überleben - auf jeden Fall, dass es klug ist zu wissen, warum und wie unser System funktioniert.
Die Stadtstaaten zur Zeit Machiavellis waren nicht nur politische Institutionen, sie waren vor allem Wirtschaftsunternehmen, die den Regeln des Kapitalismus unterworfen waren.
Daher wird an den Wirtschaftsfakultäten „Der Fürst“ von Nicolo Machiavelli als Leitfaden einer modernen Wirtschaftsphilosophie gelehrt. Hier hat man schon lange erkannt, dass Machiavelli nicht „Das Böse“ verkörpert, sondern ein wichtiges Werk als Grundlage unserer Gesellschaft geschrieben hat.
„Der Fürst“ von Nicolo Machiavelli kennt zwar ein jeder dem Titel nach, aber kaum einer hat ihn gelesen. Die Inszenierung von Klaus Rohrmoser mit Walter Sachers als „Machiavelli“ bietet nun die Gelegenheit, die Vorurteile zu diesem Werk auszuräumen und es wirklich kennenzulernen. Machiavelli sehen, hören und fühlen – dann bleibt er in der Erinnerung und erfüllt somit die ursprünglichste Intention des Autors, nämlich einen maßgeblichen Teil unserer Welt zu verstehen.
Termine:
7., 14., 21. und 22. Februar 2009, 20 Uhr
Kartenreservierungen:
per E-Mail unter info@westbahntheater.at oder Tel. 0512/57 20 97
Download Pressemitteilung (doc)
|
|